Wie kann man sich den Ablauf einer Klärungshilfe-Sitzung vorstellen?
Die Klärungshilfe besteht aus einem Prozess mit sieben Phasen:
- Mit der für die Konfliktklärung zuständigen Führungsperson - bei Konflikten in einer Organisation - werden in der ersten Phase
(Auftragsklärung) – meist telefonisch - die Situation, die Motivation und organisatorische Aspekte abgeklärt. Bei Konflikten außerhalb von Hierarchien (Organisationen), also bei
Konflikten unter gleichrangigen Konfliktbeteiligten, lässt sich der Klärungshelfer vom Anrufer - sehr kurz - den Gegenstand des Konflikts und die Konfliktbeteiligten benennen.
- Die eigentliche Klärungshilfessitzung beginnt mit einer Anfangsphase, in der die Teilnehmer mit der Vorgeschichte
sowie den Rahmenbedingungen der Klärungshilfe bekannt gemacht werden und Gelegenheit haben, ihre aktuelle Befindlichkeit und etwaige Einwände gegen das Klärungsgespräch zu
benennen.
- Es folgt die Selbstklärungsphase, in der jeder Teilnehmer seine Sichtweise der Situation darstellt mit dem Ziel,
dass der Klärungshelfer jeden möglichst gut versteht und die zu besprechenden Themen benennen kann.
- Schwerpunkt der Klärungshilfe ist die Dialogphase, in der der Klärungshelfer als allparteilicher Moderator die
Beteiligten in einen Konfliktdialog führt, der ohne ihn eskalieren oder zum Erliegen kommen würde.
- In der sich anschließenden Erklärungs- und Lösungsphase bietet der Klärungshelfer aus seiner
Außenperspektive eine Erklärung an, die ohne Zuweisung von Schuld Konfliktmechanismen beschreibt und damit regelmäßig bei den Beteiligten eine innere Distanz erzeugt, die beruhigt und ein rationales
Erfassen möglich macht.
- Hieran anschließend folgt die Suche nach tragfähigen, alltagstauglichen Lösungen, die mit verschiedenen kreativen
Moderationsmethoden gefunden werden.
- Zum Abschluss des Klärungsgesprächs wird seitens der Teilnehmer negative und positive Kritik an der Gesprächsführung geübt
und mit einem Blick nach vorne thematisiert, wie es weiter geht.
Relativ häufig sind nachfolgende Klärungssitzungen und Coaching mit der obersten Führungskraft. Im einfachen Fall wird ein
Telefongespräch nach ca. 1 bis 3 Monaten geführt. Die Nachsorge unterstützt die Nachhaltigkeit der Veränderungen.